Ich habe mich so auf mein Kind gefreut! Nun ist es da, und eigentlich sollte ich glücklich sein…
Anzeichen einer Depression
- Ich fühle mich zunehmend erschöpft.
- Mein Körper reagiert anders, langsamer, als vor der Geburt.
- Ohne ersichtlichen Grund habe ich Herzklopfen und Schwindel.
- Mein Essverhalten hat sich verändert.
- Ich bin traurig und muss häufig weinen.
- Ich muss mich anstrengen, um es allen recht zu machen.
- Ich möchte nicht, dass jemand merkt, dass gerade ich dauernd überfordert bin.
- Früher war ich an vielem interessiert, und heute lebe ich völlig lustlos und zweifle an meinen Fähigkeiten.
- Ich kann mich auf nichts mehr konzentrieren.
- Mein Partner weiss nicht, wie er mir helfen kann, und ich kann es ihm auch nicht sagen.
- Warum bin ich stets so gereizt, ich will doch eine gute Mutter sein.
- Plötzlich überfällt mich eine Wut auf mein Kind.
- Lasst mich doch endlich in Ruhe.
- Manchmal möchte ich alleine sein, und doch schaffe ich es nicht, mein Kind jemandem stundenweise anzuvertrauen.
- Ich bin müde, kann aber trotzdem nicht schlafen.
Wenn du dich seit Wochen oder Monaten nach der Geburt so oder ähnlich fühlst…
- ist das erklärbar, weil die Aufgabe als Mutter eines Säuglings oder Kleinkinds Höchstleistungen von dir erfordert.
- sind die Kräfte des Körpers und der Psyche aus dem Gleichgewicht.
- sagen Medizin und Psychologie Erschöpfungsdepression oder postnatale Depression dazu.
- ist dieser Zustand bekannt und veränderbar.
- bist du sicher nicht daran schuld.
Du brauchst Unterstützung
Lass dir helfen! Andere Mütter haben mit einer oder mehreren der folgenden Unterstützungen positive Erfahrungen gemacht!
- Rede mit einer Vertrauensperson, Freundin, Mütterberaterin, Ärztin/Arzt usw.
- Suche nach Unterstützungs- und Entlastungsmöglichkeiten, die dir entsprechen.
Massnahmen zur Unterstützung
- Nischen schaffen für Schlaf- und Erholungspausen
- Haushalthilfe organisieren
- Babysitting in Anspruch nehmen
- Psychologische Beratung aufsuchen
- Körperorientierte Heilverfahren wie Akupunktur, Massagen, Entspannungstechniken ausprobieren
- Zeit für sich selbst nehmen, für das Zusammenleben mit dem Partner und für Kontakte mit Erwachsenen
- Aufnahme einer Aktivität ausserhalb der Rolle als Mutter und Familienfrau, z.B. ein Hobby, ein Kurs, eine teilzeitliche Berufstätigkeit usw.
- Angebote der Eltern- oder Erwachsenenbildung aufsuchen
- Besuch einer Selbsthilfegruppe
- Medizinische Betreuung beanspruchen (Medikamente nur als Überbrückung einnehmen)
Anlaufstellen bieten Hilfe
Folgende Anlaufstellen bieten Gespräche, Kontakte, Information oder Unterstützung:
- Mütter- und Väterberatungsstellen
- Kontaktstellen für Kleinkindfragen
- Selbsthilfegruppen
- Haus- oder Kinderärztinnen/-ärzte
- Hebammen
- Stillberaterinnen
- pro mente sana (Beratungstelefon 0848 800 858)
- Familienberatungsstellen
- Mütter- und Familienzentren
- Tagesmütter- und Tagesfamilienvereine
- Spitex oder Hauspflege
- Sozialpädagogische Familienbegleitung (pro juventute)
Als Lektüre zu empfehlen
- Pascale Gmür: MutterSeelenAllein - Erschöpfung und Depression bei Müttern von Kleinkindern (verlag pro juventute, Zürich)
- Ruth Stalder-Weibel: Mütter nach der Geburt - erschöpft und depressiv statt glücklich (pro mente sana, Zürich)