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Die ersten Tage und Wochen nach der Geburt
Die hier beschriebenen Sachverhalte und Übungen ersetzen nicht den Besuch der Kurse und die persönlichen Instruktionen der Kursleiterin.
Nach der Geburt des Kindes beginnt die Wochenbettzeit. Eine ganz besondere Zeit voller unvergesslicher Momente. Das Staunen über das kleine Menschlein und die riesige Freude sind mit Worten schwer zu beschreiben. Doch auch Unsicherheit und Zweifel gehören zu dieser Zeit. Sie sind normale Reaktionen auf die wunderschöne, aber auch grosse Verantwortung, die ein Neugeborenes mit sich bringt.
Die Wochenbettzeit dauert 6-8 Wochen. In dieser Zeit finden die natürliche Rückbildung der Gebärmutter und die Normalisierung des Hormonhaushalts statt.
Die ersten 1-2 Wochen nach der Geburt werden auch Frühwochenbett genannt. Danach spricht man vom Spätwochenbett. Während der ganzen Wochenbettzeit brauchen Mutter und Baby vor allem viel Ruhe. Körperliche Aktivitäten sollen nach dem Lustprinzip stattfinden. Wenn es die Gesundheit der Mutter erlaubt, kann bereits im Wochenbett mit leichten Übungen für die Rückbildung begonnen werden. Diese Übungen werden auch als Wochenbettgymnastik bezeichnet.
Der blutige Ausfluss nach der Geburt wird als Wochenfluss bezeichnet. Er dauert etwa vier Wochen. So lange dauert der Heilungsprozess der ehemaligen Plazentahaftstelle in der Gebärmutter. Der anfänglich blutige Ausfluss wird im Verlauf der Zeit zum wässerig bräunlichen Wundsekret.
Um das Kind sofort nach der Geburt ernähren zu können, bildet sich in der Regel bereits vor der Geburt die sogenannte Vormilch. Etwa zwei bis drei Tage nach der Geburt beginnt der Körper mehr Milch zu produzieren. Die Umstellung von der Vormilch zur reifen Muttermlich wird auch Milcheinschuss genannt.
In der Regel dauert es ein paar Tage bis sich das Gleichgewicht von Angebot (Milchmenge der Mutter) und Nachfrage (Trinkmenge des Kindes) eingependelt hat. In dieser Zeit braucht die Frau so viel Schlaf und Ruhe wie möglich. Das Stillen lernt die Mutter zusammen mit ihrem Kind und der Hilfe von Hebamme, Still- und Mütterberaterin.
Regelmässige Gebärmutterkontraktionen sorgen dafür, dass sich die Gebärmutter nach der Geburt möglichst rasch zurückbildet. Diese Nachwehen finden insbesondere während des Stillens statt, da beim Milcheinschuss dieselben Hormone ausgeschüttet werden, wie bei den Geburtswehen.
Die Nachwehen sind für Erstgebärende in der Regel kaum spürbar. Für Zweit- und Mehrgebärende können diese Kontraktionen manchmal schmerzhaft sein.
Tränen fliessen manchmal vor lauter Glück, manchmal aber auch bei Überforderung und allgemeiner Niedergeschlagenheit. Die Hormonumstellung nach der Geburt bewirkt bei vielen Frauen ebenfalls häufig Stimmungsschwankungen. Der nach der Geburt periodisch auftretende Babyblues ist normal und klingt nach einer Weile wieder ab.
Bei starker und vor allem länger anhaltender depressiver Verstimmung könnte es sich jedoch um eine postnatale Depression handeln. Davon betroffene Frauen brauchen unbedingt Hilfe.
Die frischgebackene Mutter braucht vor allem viel Ruhe, damit sie sich von der Geburt erholen kann und genug Kraft fürs Stillen hat. Das Schlafmanko, welches durch die gestörte Nachtruhe entsteht, macht sich häufig erst nach einer gewissen Zeit bemerkbar. Es lohnt sich deshalb, in der ersten Zeit nicht zu übertreiben mit Aktivitäten, um dann noch genug Energie zu haben.
Wer einen Rückbildungskurs besuchen möchte, sollte sich spätestens kurz nach der Geburt dafür anmelden.
Wer in der Schwangerschaft Stützstrümpfe getragen hat, sollte sie auch jetzt noch regelmässig tragen. Ideal wäre es, wenn die Stützstrümpfe bis Ende Spätwochenbett getragen würden.
Entspannung in der Bauchlage kann die natürliche Rückbildung wohltuend unterstützen.
Eine gesunde Haltung und Beckenboden schonendes Verhalten im Alltag fördern die Rückbildung und den Aufbau der Rumfmuskulatur.
Nicht empfohlen sind anstrengende Kraftübungen jeder Art.
Ebenfalls abgeraten wird von Übungen, bei welchen die geraden Bauchmuskeln unter Belastung verkürzt werden. Diese “crunch” oder “sit-up” genannte Übung verursacht einen grossen Druck im Bauchraum. Im schlimmsten Fall können so Organsenkungen provoziert werden.